7.Schlagwerk mech
Comtoise mit Dreiviertelschlag auf 3 Glocken ( Petite Sonnerie ), 8 Tage Seilzugwerk mit Spindelgang. Rückseitig laufendes Bleibirnchenpendel, Gussbekrönung mit Hahn und 3 bourbonischen Lilien. Bombiertes Emailzifferblatt mit römischen Stundenzahlen und Viertelangaben 15, 30, 45 und 60 mit kleinen arabischen Zahlen. Sonnenzeiger.
Wenn die Bastler, die diese zahlreichen Comtoise Uhrwerke mit Teilen anderer Uhren verheiratet haben, gewusst hätten, dass es diesen Zifferblatttyp – bombiert, röm.Stundenzahlen mit Viertelangaben -  im 18. Jahrhundert auf Comtoise Uhren noch gar nicht gab, dann wären sicherlich die stilmäßig richtigen Zifferblätter montiert worden.
Dieses Uhrwerk mit diesem Zifferblatt stammt aus der Zeit um 1820/1825, als nämlich die ersten geprägten Messingzierbleche mit einem Zifferblattwulst, der den schmalen verbliebenen Rand des Emailzifferblatts mit Viertelzahlen verdeckte, montiert wurden und die dann zusätzlich noch an einer Metallstütze mit einer kleinen Schraube befestigt wurden. Auch diese Uhr hier hat eine solche Stütze besessen, denn in der oberen Käfigplatte gibt es das entsprechende kleine Loch ( siehe Detailfoto ).
Zusätzlich waren die geprägten Zierbleche dann noch am unteren Rand mit meist zwei kleinen Schräubchen am Trageblech befestigt. Diese beiden Löcher wurden hier zugelötet, aber sie sind noch erkennbar ( auf dem Detailfoto unterstützen zwei kleine Nägelchen mit Ihren Spitzen unsere Augen ).
Das Zifferblatt selbst musste neu befestigt werden, da die rückseitigen Kupferstifte des Originalzifferblatts abgebrochen waren. Dazu wurde der Zifferblattrand im unteren Bereich unter die Ecken der beiden Reprozierecken geschoben, wohingegen er im oberen Bereich durch das Gusszierteil gehalten wurde. Das Gusszierteil selbst ist auch neu, denn es erhielt M 3 Gewinde  ( auf dem entsprechenden Detailfoto sehen Sie eine neue M 3 Messingschraube, die ich eingedreht habe , neben der benutzten alten Schraube ). Die bei dieser Uhr verwendeten Messingschrauben stammen jedoch aus dem späten 19.Jahrhundert und sind diejenigen Schrauben mit Muttern , mit welchen man die geprägten Messingumrandungen auf den Uhrwerken befestigt hatte. Die Steigung des Gewindes entspricht nicht ganz derjenigen der metrischen Schraube, aber mit ein wenig Kraft lässt sie sich eindrehen, wobei sich ihr Gewinde verformt. Die große Glocke mit 160 mm Durchmesser ist zu groß für das Uhrwerk. Damit sie  nicht an das Gusszierteil anstößt, wurde der Glockenträger nach hinten gebogen, so dass sie nun nach hinten um 2 Zentimeter über den Werkkäfig hinausragt. Der maximale Durchmesser einer Glocke für dieses Uhrwerk wäre 140mm.
Durchmesser des Zifferblatts:  240
Käfig: 279 x 269 x 148 HxBxT/Werk: 422 x 269 x 170 HxBxT (alle Maße in mm )