2. Gesamtansicht links

Obwohl eine Mariage, ist diese Mini Comtoise allein wegen ihrer eigentlich der Definition der Mini Comtoise widersprechenden Käfighöhe von 276 mm interessant. Dieses Werk aus der Zeit um 1860/1870 war ursprünglich in einem Tischuhr- oder Wanduhrgehäuse von extrem geringer Tiefe eingebaut gewesen, so dass die Glocke unter das Werk zwischen die Stabplatinen gesetzt werden musste und dadurch die ungewöhnliche Käfighöhe entstand. Original aus der Zeit sind das Uhrwerk und das Zifferblatt, welches zwar restauriert wurde, aber rückseitig am Mittelloch und den beiden Aufzugslöchern keine Veränderungen erkennen lässt. Alle anderen Teile, wie Rückseite, Türen, Vorderblech, Lunette, Pendel sind neu. Die Zeiger sind alt, wurden für dieses Werk passend gemacht. Die Zierrosette unter dem Zifferblatt wurde aus der rückseitigen Türe einer zeitgenössischen Tischuhr ausgeschnitten und in das Vorderblech eingepasst.
Der Aufhängebügel an der Rückseite der Käfigoberplatte, welcher durch die beiden hinteren Schrauben der Stabplatinen gehalten wird, wurde zwar aus altem Material gefertigt, ist aber als nicht ursprünglich zum Werk gehörend erkennbar.
8 Tage Federzugwerk mit offenen an die vorderen Stabplatinen angeschraubten Federhäusern, kleiner Bogenanker 3 ½ Zähne übergreifend, Halb- und Vollstundenschlag auf Glocke mit Repetition des Stundenschlags, Emailzifferblatt signiert: L & L ( Lamy und Lacroix )
Durchmesser Zifferblatt: 137     Durchmesser Lunette: 172
Werkkäfig: 276 x 167 x 94 HxBxT / Werk: 280 x 172 x 120 HxBxT / Pendellänge: 386 ( alle Maße in mm ).