5. Werk
Kleine Comtoise – fast schon Mini Comtoise – mit tellerartigem Emailzifferblatt und gesägtem Messingzierdach und Zierecken, welche man gemäß ihrer Erscheinung ins 18. Jahrhundert datieren müsste.
Etwas stimmt jedoch nicht, denn die Uhr hat zwei Zeiger, wohingegen das Zifferblatt typisch für eine Einzeigeruhr wäre. Nach Demontage der Front wird sofort klar, was hier zusammengeschraubt wurde.
Das Uhrwerk stammt aus der Zeit um 1850/1860. Auf das ursprüngliche Trageblech wurde ein ‚restauriertes’ Emailzifferblatt des 18. Jahrhunderts befestigt. Rückseitig wurden 2 Gewindestifte M 3 aufgeklebt, um diese durch das Trageblech stecken zu können. M 3 Sechskantmuttern sichern nun das Blatt. Dass das Zifferblatt restauriert wurde, erkennt man einerseits an der schwarzen Farbe aller nachgezogenen Linien aber auch an dem kleinen Abplatzer der neuen Beschichtung zwischen VI und VII.
Fronton wie auch Zierecken sind neu. Gute Arbeit! Das Fronton wurde vermutlich mit einem Gummihammer behandelt, um es ‚gebraucht’ aussehen zu lassen. Das Fronton wurde mit einer Schraube M 2,3 am Pendelhaus befestigt, für die Zierecken wurden Schrauben M 2,6 mit passender Mutter benutzt und das Trageblech selbst erhielt 4 neue flache Zylinderkopfschrauben M 2 mit passender Mutter.
Eine Pendellinse, die sicherlich vorher nicht an einer Comtoise hing, von 112mm Durchmesser mit der Gravur „Laresche Besancon“ wurde mit einem zweiteiligen faltbaren Pendelstab, Gewinde M 3, passend für diese Uhr gemacht.
Maße der Uhr: Durchmesser Zifferblatt: 170
Käfig: 199 x 197 x 122 HxBxT / Werk: 291 x 197 x 145 HxBxT / Pendellänge: 730 ( alle Maße in mm )