6. Mittelloch
Irgendwie scheint diese Uhr zu schielen! Beide Aufzugsvierkante sitzen nicht mittig in den Zifferblattbohrungen. Und dann fällt auch noch auf, dass neben den Schrauben, mit welchen das gesamte Zierblech inkl. Zifferblatt auf dem Uhrwerk befestigt ist, im Zierblech alte Löcher vorhanden sind, die allerdings mit Messingblech unterlegt sind. Wäre kein Messingblech unterlegt, würden die Löcher ‚schwarz’ erscheinen und es würde sehr stark auffallen ( dass hier etwas nicht stimmt ).
Nach Demontage der Vorderfront wird klar, was hier zusammengebaut wurde.
Auf ein altes 11 Zoll Comtoise Uhrwerk mit Trägerplatte wurden Zifferblatt und Zierblech anderer alter Comtoise Uhren montiert.
Die Aufzugslochbohrungen des Zifferblatts wurden ein wenig vergrößert, gerade so viel, dass die eingesetzten Buchsen noch die Ränder der Bohrungen verdecken. Trotzdem hat es nicht gereicht, denn die Vierkante sitzen nicht mittig. Das Mittelloch wurde ebenfalls vergrößert,  und der obere Rand der Bohrung wurde dann geschwärzt, um die nun entstandene ovale Form durch diesen ‚Schattenstrich’ runder aussehen zu lassen. Das Uhrwerk wurde überdies mit einem anderen ‚alten’ Anker versehen. Da die Achse aber zu lang war, wurde das Ankerlager der vorderen Gehwerkplatine ausgebohrt und ein neues Ankerlager mittels eines Klobens vor der Gehwerkplatine befestigt. Ursprünglich besaß die Uhr eine Pendelaufhängung mit Pendelfeder, die jedoch durch ein hohes Pendelhäuschen mit Fadenpendel ersetzt wurde. Diese Veränderung bringt der Uhr kein besseres Gangergebnis, im Gegenteil. Es steht zu vermuten, dass nur ein ‚Schrottwerk’, bei welchem Ankerwelle und Pendelzwischenstück fehlten, mit alten Comtoise-Teilen gangbar gemacht wurde.
Durchmesser Zifferblatt: 238
Werkkäfig: 318 x 275 x 150 HxBxT / Werk: 465 x 277 x 165 HxBxT / Pendellänge: 1320 ( alle Maße in mm ).